Als Tabellenletzter ging das Deckenpfronner Bezirksligateam in das Duell gegen den ungeschlagenen Aufsteiger aus Dagersheim.
Bedingt durch die Gelb-Rote Karte von Innenverteidiger Louis Mehl aus dem Derby gegen den SV Nufringen, war Thies gezwungen seine Startelf umzubauen. Kapitän Marvin Wolf musste in der Innenverteidigung ran und im Mittelfeld feierte sein Bruder Kevin ein Comeback. „Kevin Wolf bringt unsere junge Mannschaft mit seiner Erfahrung weiter und hat immer noch eine unglaubliche Qualität“, begründete Teammanager Jens Link die Reaktivierung des langjährigen SVD-Kapitäns. In der Sommervorbereitung trainierte der ältere der beiden Wolf-Brüder des Öfteren bei der ersten Mannschaft mit und ist dementsprechend fit.
Die Dagersheimer reisten derweil mit einer beeindruckenden Ungeschlagen-Serie ins H&B-Fußballzentrum. Der letztjährige Meister der Kreisliga A hat in der vergangenen Saison kein einziges Spiel verloren und ist immer noch ungeschlagen. Dementsprechend waren die Gäste nicht zu unterschätzen. „Wir wussten was auf uns zukommt und dass wir allesamt Vollgas geben müssen“, sagte SVD-Coach Alex Thies.
Doch den ersten Dämpfer gab es bereits nach elf Minuten. Der derzeit formstarke Tobias Wick musste mit Verdacht auf eine schwerere Knieverletzung ausgewechselt werden. Für ihn kam Co-Spielertrainer Timo Schwarz. Dieser frühe Wechsel brachte den SVD jedoch nicht aus der Bahn. „Wir waren in der ersten Halbzeit am Drücker und müssen eigentlich in Führung gehen“, sagte Alex Thies. „Wie aus dem Nichts liegen wir dann aber hinten.“ Ausgerechnet Marvin Wolf rutschte nach 34 Minuten mit dem Ball am Fuß aus. Sein Gegenspieler war der Nutznießer und schlug eine Flanke punktgenau zum eingelaufenen Stürmer, der den Ball sehenswert mit der Hacke im Tor unterbrachte.
Der SVD schüttelte sich kurz und kam dann vor der Pause durch Goalgetter Niklas Wunsch zum Ausgleich (40.). Er verwertete eine Halbfeldflanke von Noah Kimmerle.
Danach war Pause und das Deckenpfronner Team wollte vor heimischem Publikum den ersten Saisonsieg einfahren. „Dagersheim hatte zwar noch einen Pfostentreffer und einmal hat unser Keeper Lars Pfeifer stark gehalten, doch über die gesamte Spielzeit waren wir eigentlich das bessere Team“, sagte Jens Link. „Mir hat heute vor allem gefallen, dass jeder für seinen Mitspieler geackert hat“, ergänzte Alex Thies. „Leider sind wir zu fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen.“ In den zweiten 45 Minuten fiel kein Tor mehr. Stattdessen trug der Unparteiische auf beiden Seiten dazu bei, dass sich die Gemüter erhitzten. Nach einigen gelben Karten auf beiden Seiten musste ein Gäste-Akteur nach 72 Minuten mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen. Der größte Aufreger jedoch war die glatt rote Karte für SVD-Rechtsverteidiger Tim Paulus. Direkt vor der Bank der Gäste hakte er bei seinem Gegenspieler ein und die Dagersheimer tobten. „Das war ein Allerweltsfoul und allerhöchstens Gelb“, sagte der Übeltäter selbst. „Dass ich für sowas die erste rote Karte meiner Karriere sehe, ist mehr als lächerlich.“
Es bleibt abzuwarten, wie lange Paulus gesperrt wird. Sicher ist, dass er im bevorstehenden Derby gegen Tabellennachbar VfL Oberjettingen nicht zur Verfügung steht.
Durch das Remis hat sich der SVD zwar auf den drittletzten Platz verbessert, wartet aber immer noch auf den ersten Saisonsieg. „Den holen wir dann im Derby gegen Oberjettingen“, sagte Teammanager Jens Link optimistisch.